Gründen als Lifestyle – Smartup Forum 2023

Gründen als Lifestyle – Gründen als Lebensabschnitt – Gründen als Lebensaufgabe? Bei dem 12. SMARTUP-Forum 2023 an der Fachhochschule St. Pölten tauschten Expert*innen und Vertreter*innen der Startup-Szene Gedanken darüber aus.

In letzter Zeit hören wir immer öfter von Entrepreneurship, Start-ups und den damit verbundenen neuen Begriffen wie Exit, Pitch, FinTech, FoodTech und vielem mehr. Was steckt dahinter? Ist das nur ein vorübergehender Trend oder erleben wir eine neue Ära des Unternehmer*innentums? Diese Fragen wurden beim SMARTUP-Forum an der FH St. Pölten intensiv diskutiert.

Gründen als Lebenseinstellung

Melanie Scholze-Simmel von der Online-Weinplattform trade&drink brachte in einem inspirierenden Vortrag ihre Gedanken über das Gründen eines Start-ups und die gesamte Szene zum Ausdruck.

„Die Gründung eines Unternehmens ist für mich mehr als ein Absatz in einem Lebenslauf – es ist eine Lebenseinstellung. Gründungen sind nicht nur der Antrieb für persönliches Wachstum, sondern auch die Möglichkeit, positive Veränderungen in der Gesellschaft anzustoßen. Jede Person, die den Schritt in die Gründung wagt und damit eigene Ziele umsetzt, leistet einen wertvollen Beitrag. Sei es als Lebensabschnitt oder Lebensaufgabe. Deshalb sollte unternehmerisches Denken unbedingt im Curriculum ausreichend Platz finden“, so Scholze-Simmel.

Weiters gab sie uns Einblicke in ihre eigenen Erfahrungen: “Wir haben als Studierende den Business Plan noch nicht mal fertig gehabt und schon gegründet. Hätten wir auf das Studienende gewartet, hätten wir ziemlich sicher nicht mehr gegründet.  Wir haben im Anschluss als junges Startup unter anderem bei i2b, 120 Sekunden, idea meets money fett abgeräumt. Wir haben geglaubt, jeder wird uns kaufen und lieben – aber das war nicht so. Wir haben mit 4 Bestellungen angefangen, 3 davon waren Verwandte.”

©Ulrike Wieländer

Veränderte Startup-Welt

Nach dem Vortrag diskutierte Scholze-Simmel mit Sandra Stromberger von Industry meets Makers sowie Michael Kurz, einem Experten für Life Design und Design Thinking zur Berufsorientierung.

“Das Team ist beim Gründen wahnsinnig wichtig. Die einzelnen Menschen sollen sich ergänzen: Wenn man ein Tief hat, dann bringt einem das Team wieder hoch und es geht weiter.” – Sandra Stromberger

Sandra Stromberger erklärte, dass vor über 20 Jahren Startups und das Gründen kaum im Fokus standen. Jetzt ist das Bewusstsein dafür besser, dass Unternehmertum und Entrepreneurship großartig sind. Die Förderlandschaft hat sich ebenfalls verbessert, was es jetzt leichter macht zu gründen. Auch in den Betrieben hat sich viel verändert, mit einer stärkeren Betonung von Open Innovation in der Industrie.

Kurz hob die Rolle von Design Thinking und positiver Psychologie hervor. Eine Gründung während des Studiums sei empfehlenswert, weil das Sicherheitsnetz noch stabiler ist. Rückschläge gehören zu jedem Startup dazu. Disziplin, Durchhaltevermögen und am Ball bleiben sind laut Kurz essenziell.

„Initiativen wie SMARTUP sind es, die für den notwenigen Austausch in der Gründer*innenszene sorgen, die neue Ideen und Innovationen vorantreiben, Menschen zusammenbringen und das kreative, wirtschaftliche und innovative Potential der Region heben“, sagt FH-Geschäftsführer Hannes Raffaseder, der das Projekt SMARTUP leitet.

Videomitschnitt der Veranstaltung ©Steffen Acosta
©Ulrike Wieländer
©Steffen Acosta
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